Eingang der Kurklinik Arya Vaidya Sala . Ayurvedische Klinik in Kottakkal / Kerala
Allopathie und Ayurveda vereint!
Arya Vaidya Sala, die ayurvedische Kurklinik in Kottakkal liegt in Palmenwäldern in Kerala im Süden von Indien, ca 15 km vom
Meer entfernt. In Europa würden wir diese Klinik als eine Kurklinik bezeichnen, in der ca. 400 Patienten aus allen Erdteilen Platz
ärztlich erfolgreich betreut werden. Für uns gestresste Europäer wirkt ein Kuraufenthalt in Kottakkal, regenerativ und macht
uns wieder fit für das Arbeitsleben. Die Ärzte der Kurklinik arbeiten nach den ayurvedischen Prinzipien und sind der Universität
angeschlossen. Das Klima in Kerala ist prädestiniert für eine erfolgreiche Kur. Ayurveda ist nicht nur eine Heilkunde, die sich mit Krankheiten befasst, sondern vielmehr eine indische Wissenschaft, die auf dem
uralten (ca. 2000 Jahre) Veden (indisches Wissenssystem des Lebens und der Lebensweise) basiert. „Ayu“ bedeutet „Leben“
und „Veda“ bedeutet „Wissenschaft“. Umweltver-schmutzung, ungesunde Ernährung und ein hektisches Leben stören das
Gleichgewicht im Körper. Dies kann schlechthin zu Krankheiten führen.
Ayurveda behandelt nicht nur die Erkrankung, sondern versucht die Ursachen einer Krankheit zu erfassen. Der Patient wird
von den ayurvedischen Ärzten in seiner Ganzheit mit Körper, Geist und Seele und seinen Lebensgewohnheiten betrachtet
und behandelt.
Sarasu und Retna, für die diagonale Reis-Massage
Die Klinikanlage besteht aus drei Hauptgebäuden und einem Hospital für wohltätige Zwecke, in denen die Armen bis heute
kostenfrei behandelt werden. In einem separaten Haus werden die Medikamente hergestellt. Der Kräutergarten befindet
sich in Kottakkal, einer Kleinstadt, ca. 850 südlich von Goa.
P.M. Varier (leitender ayurvedischer Arzt in der Klinik) hat in seinem Buch die ayurvedischen Medikamente und Öle für
jeden Ayurvedischen Typ und Krankheiten beschrieben. Dieses Buch kann in der Klinik-Bibliothek mit dem Titel
„Chikitsa Samgraham“ in der Kurklinik in Kottakal erworben werden. Ayurvedisch und schulmedizinisch ausgebildete Ärzte
erstellen in dieser Kurklinik Puls-Diagnosen. Mit ayurvedischen Medikamenten und die vielfältigen Öl-, Reismassagen und
Darmsanierungen werden die Patienten physisch gereinigt, was auch eine psychische Reinigung nach sich zieht.
Klinikanlage im Palmenwald
ist das einzige Land, in dem Ayurveda seit 2000 Jahren bis heute sorgfältig gepflegt und praktiziert wird. Die Monsunzeit
in Indien ist die günstigste Zeit für eine ayurvedische Behandlung, da das Klima sehr warm und feucht ist. Bedingt durch
diese klimatischen Bedingungen sind die Poren geöffnet und können die mit Kräutern angereicherten Öle über den
Stoffwechsel ins Blut aufnehmen. Diese Öl-Massagen wirken auch als Verjüngungskur. Über tägliche Ölbehandlungen
regenerieren Haut und Haare. Die Haut glättet und strafft sich und die Haare können vorübergehend wieder Pigmentierungen
erhalten und gesunden. In der Kurklinik werden erfolgreich folgende Krankheiten behandelt: z.B. Arthritis, Rheuma, Dermatitis,
spastische Erkrankungen, Nervenerkrankungen, Patienten nach Schlaganfall, Knochenleiden und Krebs. Patienten nach
einem Schlaganfall, die im Rollstuhl ankamen konnten bereits nach 2 Wochen auf Krücken ihre ersten Gehversuche unternehmen.
Lotosblüten
Die Kurklinik wurde von P.S.Varier aus Kuttancherie Mana, der Ayurveda studierte am Vijayadasami-Tag (12.10.1902)
als „Arya Vaidya Sala“ gegründet. P.S.Varier verband die Erkenntnisse der Ayurvedischen Prinzipien mit denen der
Allopathie. Er war Schüler von Dr. V. Varghese, einem damals berühmten Chirurgen. Mit Erfolg beaufsichtigte P.S. Varier
die wissenschaftlichen Herstellung ayurvedischer Medizin mit dem Ziel, eine längere Haltbarkeit dieser Kräuter- und
Mineralmedizin gewährleisten zu können. Zu Beginn des 20. JH. als in der Allopathie die „Tabletten-Medizin“ immer mehr
favorisiert wurde, da sie für die Menschen leicht zu handhabenden war, absolvierte P.S.Varier ein umfassendes Studium
in der Universität in Kerala im Fachbereich der Ayurvedischen Medizin. Damit publizierte er Ayurveda wieder in Indien.
Bereits 1917 gründete P.S.Varier das Ayurveda College. Er bot 4-jährige Ausbildungen für Studenten an und gründete 1924
das nahe gelegene Hospital für wohltätige Zwecke. In diesem Hospital wurden und werden heute noch arme Patienten
kostenlos behandelt, d.h. sie erhalten freie Medizin und Verpflegung. Dies war ein Segen für die Menschen im Einzugsbereich
von ca. 15 km. Heute ist das College der Universität in Calicut angeschlossen.
Im Jahre 1933 wurde P.S.Varier vom Vizekönig und Gouverneur von Indien für seine wertvollen und vielfältigen Verdienste
am Menschen mit den Ehrentitel „Vaidyaratnam“ ausgezeichnet. Am 20.1.1944 verstarb P.S.Varier und verfügte in seinem
Testament, dass die Klinik unter folgenden Voraussetzungen als Teuhandgesellschaft fortgeführt werden soll:
· Ayurveda soll durch Forschungen zum Nutzen der Bevölkerung verbessert werden
· arme Patienten soll kostenlose Behandlung gewährt werden
· Ayurveda-College muß weiter unterhalten werden
· ARYA-VAIDAY- SALA muss weiter ausgebaut werden
· die P.S.V.Drama Truppe (heute Natya sangham und Künstlertruppe) muss beibehalten werden
· Jahresfeste und andere Feste sollen im familieneigenen Tempel „Sri Viswambhara“ .... ausgerichtet werden.
P.S.Varier setzte u.A. prozentuale Grenzen für klinische Ausgaben und einen Alterszuschuss für jeden Angestellten
des Hospitals fest. Die Treuhandgesellschaft wird von sieben fähigen Angestellten und Mitgliedern der Familie getragen.
P.M. Varier, ein Neffe, der leider 1953 durch einen Flugzeugabsturz ums Leben kam, ernannte er zum ersten Manager
Der heute praktizierende P.K. Varier ist dessen jüngerer Bruder. Er hat bis heute das Management für die Klinik übernommen.
Die Klinik hat Appartements, die täglich von mehreren indischen Männern gereinigt werden. Jeder Putzmann hat
sozusagen sein eigenes Aufgabengebiet, z.B. nur Fußboden reinigen oder nur Bad reinigen bzw. Reinigungen beaufsichtigen.
Die kleinste Einheit besteht aus einem ca. 20 qm großen Zimmer mit eigenem Bad, kleiner Kochnische und Balkon. Das Bad
hat eine Toilette und ein „pressur“ (Schlauch mit Wasserdruckdüse) für die Analreinigung. Toilettenpapier kann relativ teuer
für indische Verhältnisse gekauft werden. Im Bad sind zwei 10-Liter-Eimer vorhanden, die mit warmen Wasser gefüllt werden.
Früh um 6.00 Uhr giessen sich die Patienten mit einem 1-Liter-Gefäss warme Wassergüsse über ihre Körper. Diese Wassergüsse
gehören zur ayurvedischen Behandlung. Zuvor oder danach wird abgekochtes lauwarmes ayurvedisches Wasser zur inneren
Reinigung des Körpers für die Patienten angeboten. Die Dusche soll nicht benutzt werden. Es ist ratsam, ein Moskitonetz
mitzunehmen, damit die Nachtruhe nicht gestört wird. Generell wirkt das biologische Mittel Zansarin, das in deutschen Apotheken
gekauft werden kann, gut gegen juckenden Mückenstiche. Jedes Zimmer ist mit einem Ventilator ausgestattet.
Appartement mit Nasszelle, WC + Balkon für 2 Personen (Moskitonetze mitbringen)
Nach den Öl-Massagen werden 4 bis 8 Handtücher für das Abreiben benötigt, die im Ort für 200 – 400 Rupien gekauft werden
können. Es kommt täglich eine Waschfrau vom Ort zu bestimmten Zeiten nach der Ölmassage - nach vorheriger Terminvereinbarung - ,
die für ca. 20 Rupien die Handtücher oder auch Patientenwäsche im eigenen Bad wäscht. Das Waschpulver muss gestellt werden.
Waschpulver kann im Ort gekauft werden.
freundliche Bedienung beim Kashmir-Stoff-Einkauf
Appartements werden von der Kur-Klinik wie folgt (Stand 2000) berechnet:
250 Rupien ohne „air-condition“ pro Tag
400 Rupien mit „air-condition“ pro Tag
640 Rupien VIP-Appartements pro Tag. Behandlungsraum sowie Küche, Schlaf- und Aufenthaltszimmer sind größer.
Es handelt sich um Preise von 2001.
4-Wochen Ayurveda-Kur kosteten mit Volllpension in 2007 ca. 1000.- Euro - je nach Vielzahl der Anwendungen,
incl. ärztlicher Betreuung.
Die Kaufkraft der Rupien ist im Vergleich zum Lebensindex für uns Deutsche das 10-fache. Z.B. für 210.- Rupien kann
ein Kashmirschal (DM 10.-) von guter Qualität erworben werden.
Busbahnhof in Kottakal
Bei Aufnahme in die Kurklinik werden ca. DM 50.- pro Tag (DM 1.400.- für 4 Wochen) in Dollar oder Deutsche Mark als
Anzahlung bar bezahlt (in Kottakal werden keine Schecks, außer „traveller“ angenommen! Bitte unbedingt ausreichend
Bargeld mitnehmen!!). Mit dieser Anzahlung sind sämtliche ärztlichen Leistungen, Massagen, Medikamente, Öle sowie
Aufenthalt abgedeckt. Medikamente und Öle werden in einem Computerrechensystem erfasst. Bei jeder neuen Lieferung
von Ölen oder Medikamenten wird eine Rechnung erstellt und dem Patienten ausgehändigt. Vor dem Abreisetag werden
sämtliche Belege abgerechnet. Zu viel bezahltes Geld wird dann abgerechnet und in Rupien (21 Rupien ca. DM 1.--)
rückerstattet.
Aussicht vom Balkon
Der Klinik ist eine Kantine auf dem Klinikgelände mit indischer vegetarischer Küche angeschlossen. „Room-service
und breackfast + lunch + dinner“ werden von der Kantine angeboten. Generell sollten nur zwei Tassen Tee pro Tag und
das „mecical-water“ (ca. 10 Min. mit Kräutern gekochtes Wasser) getrunken werden. Zum Frühstück gibt es Toast
mit „jam“, falls vorhanden und „idli“ (gedämpfte Reisbrötchen), die mit dem frisch zubereiteten „coconut-chutney“ gegessen
werden. Die Patienten informieren sich gegenseitig darüber, dass in der Kur-Klinik „patient-food“ gegessen werden soll.
Es handelt sich um gekochtes Gemüse und Reis ohne Gewürze (nur Salz und Pfeffer) und ohne Öl. Generell wird in der Kantine
gut gewürztes indisches Essen mit Reis und Gemüse sowie „Reis- und masala-doshas oder paper-doshas“ (siehe Bild) für
Vegetarier angeboten. Das Essen wird von den Patienten extra bezahlt und kostet 30 – 40 Rupien pro „lunch / dinner“.
Alkohol und Fleisch werden in der Kantine nicht angeboten und von den Ärzten auch nicht empfohlen..
„paper-dosha“ (stehender Hut) Köstlichkeit, „medical-water“ in der Cantine mit Mia + Renate
Indische Familien reisen mit bis zu 5 Personen an. Einige eher wohlhabende Familien leben in einer „familiy-suite“. Familienmitglieder
und Bedienstete schlafen alle im selben Appartement, teilweise auf dem Fußboden. Viele indischen Familien legen großen Wert auf
frisch zubereitetes Essen und einige Familien bringen ihren eigenen Koch mit, der in der kleinen Kochnische im Appartement für die
ganze Familie das Essen täglich frisch zubereitet und auf dem Markt frisches Gemüse einkauft. Aufgekochte Nahrung macht nach den